Der Drang, sich zu Musik zu bewegen, ist angeboren. Wer ihm regelmäßig nachgibt, produziert Glückshormone und hält sich gesund, übt Konzentration und Koordination. Neue Studiendaten weisen sogar darauf hin, dass, wer tanzt, verträglicher und weniger neurotisch ist. Bis heute ist Tanzen ein wichtiger Bestandteil des sozialen und kulturellen Lebens - das zeigt auch die derzeitige Ausstellung „Tanzwelten“ in der Bundeskunsthalle Bonn.
Was macht Tanzen so magisch? Und was verrät das über uns als soziale Wesen? Marion Theis diskutiert mit Dagmar Ellen Fischer – Kulturjournalistin, Dr. Claudia Jeschke – Tanzwissenschaftlerin, David Petit – Tanzlehrer
Eine unangenehme Empfindung breitet sich aus in Deutschland. Jeder vierte Erwachsene fühlt sich regelmäßig einsam. Auch junge Menschen sind betroffen. Und das ist nicht nur ein gesundheitliches Problem. Wer einsam ist, neigt zu Unmut, ist anfällig für Verschwörungserzählungen, das legen neue Studien nahe. Wie wirkt Einsamkeit? Wann wird sie politisch? Und was lindert sie? Marion Theis diskutiert mit Dr. Mareike Ernst - Psychologin, Universität Klagenfurt, Prof. Dr. Claudia Neu - Soziologin, Universität Göttingen/Kassel, Winfried Steinacker - Malteser Hilfsdienst, Ulm
Raketenangriffe aus dem Iran auf Israel, die israelische Armee marschiert im Südlibanon ein, die schiitische Hisbollah signalisiert Kampfbereitschaft. Nach der gezielten Tötung des Hisbollah-Führers Nasrallah eskaliert die Lage im Nahen Osten. Wie weit geht Israel? Kann ein großer Krieg verhindert werden? Gregor Papsch diskutiert mit Moritz Behrendt - ARD-Korrespondent, Kairo, Kristin Helberg - freie Journalistin, Berlin, Michael Rimmel - Leiter des Auslandsbüros in Jerusalem der Konrad-Adenauer-Stiftung
Aus dem Bürgerkrieg geboren, von despotischen Herrschern regiert, Schauplatz blutiger Gewaltexzesse und radikaler gesellschaftlicher Experimente: Die Geschichte der Volksrepublik China ist faszinierend wie verstörend zugleich. Trotz der scheinbaren Widersprüche von marxistischer Ideologie, kapitalistischer Praxis und kaiserzeitlicher Tradition ist dem Land mit seinen 1,4 Milliarden Einwohnern der Aufstieg vom Armenhaus zur Supermacht gelungen. Die kommunistische Diktatur – ein Erfolgsmodell? Heute träumt Parteichef Xi Jinping den „chinesischen Traum“, will die Weltordnung nach seinen Vorstellungen verändern und stellt den Westen vor die Frage: Wie geht man mit dem chinesischen Machtanspruch um? Michael Risel diskutiert mit Johnny Erling - ehem. China-Korrespondent, Dr. Gerd Koenen - Historiker und Publizist, Prof. Dr. Susanne Weigelin-Schwiedrzik - Sinologin, Universität Wien
„Der Suhrkamp Verlag verlegt keine Bücher, sondern Autoren“, das war das Credo von Siegfried Unseld, der am 28.September 1924 (vor 100 Jahren) in Ulm geboren wurde. Unseld holte Autoren wie Max Frisch, Ingeborg Bachmann, Samuel Beckett, Peter Handke und Thomas Bernhard zum Suhrkamp Verlag. Er schrieb damit nicht nur Literaturgeschichte, sondern verfasste selber zahllose Briefe an seine Autorinnen und Autoren. Als Hausverlag der „Kritischen Theorie“ wurde er wesentlicher Teil der intellektuellen Kulturgeschichte der BRD. Wie schaffte er das? Was birgt die digitale „Siegfried Unseld Chronik“, die ab 28.09. online zugänglich ist? Wie wurde er zur Verlegerlegende? Michael Köhler diskutiert mit Ulrike Anders - Lektorin, Essen, Dr. Helmut Böttiger - Literaturkritiker, Berlin, Dr. Jan Bürger - Siegfried Unseld Archiv, Marbach
Kriege werden nicht nur mit Waffen und Munition, Soldaten oder Milizionären geführt. Entscheidend für Sieg oder Niederlage ist auch ein glaubwürdiges Narrativ. Es dient dazu, die eigene Bevölkerung und die Armee vom Sinn eines militärischen Konfliktes zu überzeugen. So war es bei vergangenen Kriegen, so ist es bis heute: Im westlichen Narrativ verteidigt die Ukraine Freiheit und Demokratie. Im russischen Narrativ kämpft Putin gegen die Nato und die Faschisten in Kiew. Eine schlüssige Erzählung sei elementar, behaupten erfahrene Militärs, denn: Bricht das Narrativ in sich zusammen, brechen früher oder später auch die Frontlinien ein. Welchen Narrativen folgen wir? Martin Durm diskutiert mit Dr. Christian Trippe - Leiter der Osteuropa-Abteilung der Deutschen Welle, Prof. Dr. Harald Welzer - Soziologe und Autor, Sonja Zekri - Kulturkorrespondentin der Süddeutschen Zeitung
Der ukrainische Präsident Selenskij spricht vor der UN-Vollversammlung, er trifft US-Präsident Joe Biden, er fordert deutlich mehr militärische Unterstützung. Aber der Westen scheint immer weniger gewillt, sie zu leisten. Das Weiße Haus spricht offiziell von Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau, offen ist allenfalls der Zeitpunkt. Dazu strapaziert die mögliche Verwicklung der Ukraine in den Anschlag auf die Gaspipeline Nord-Stream 2 das Vertrauen in den ukrainischen Präsidenten. Was kann Selenskij in dieser Woche erreichen? Wie weit reicht der westliche Beistand? Wie geht der Krieg in den Herbst? Gregor Papsch diskutiert mit Prof. Dr. Gerhard Mangott - Politikwissenschaftler am Lehrstuhl für Internationale Beziehungen, Universität Innsbruck, Dr. Jana Puglierin - Leiterin der Berliner Büros des European Council on Foreign Relations, Dr. Volker Weichsel - Politikwissenschaftler, Zeitschrift „Osteuropa“, Berlin
Seit 2023 gibt es das Bürgergeld, jetzt soll es grundlegend reformiert werden. Die Ampelregierung plant strengere Auflagen für Leistungsempfänger. Wenn Arbeitslose einen zumutbaren Job ablehnen, kann die Leistung um 30 Prozent gekürzt werden. Sind die neuen Regeln notwendig, um mehr Menschen in Arbeit zu bekommen? Oder machen die Parteien ein Jahr vor der Bundestagswahl Wahlkampf auf Kosten der Ärmsten? Was hilft Langzeitarbeitslosen wirklich? Und welche Chancen haben sie überhaupt in den Unternehmen?